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Eilmeldung: Steht uns ein langer Bärenmarkt bevor?

Geschrieben von Michiel Brunet de Rochebrune | 21.11.2025 10:09:43

Der Bitcoin-Kurs ist in den letzten Tagen stark gefallen und wir bemerken eine Menge von Fragen. Die Stimmung ist noch schlechter als während früherer großer Korrekturen, was den Anschein erweckt, dass wir in einen weiteren langen Bärenmarkt eintreten könnten.

Dennoch ist es wichtig zu verstehen, warum der Markt auf diese Weise reagiert und was nicht vor sich geht.

1. Was ist die Ursache für den derzeitigen Rückgang?

Der Rückgang ist hauptsächlich auf eine Kombination von zwei Faktoren zurückzuführen.

  1. Verkaufsdruck von Langzeitinvestoren

    Anleger, die Bitcoin seit Jahren, manchmal seit acht Jahren oder mehr, gehalten haben, haben in letzter Zeit Gewinne mitgenommen. Dadurch entstand ein zusätzliches Angebot auf dem Markt. Die positive Nachricht ist, dass der Markt diesen Verkaufsdruck lange Zeit auffangen konnte und über 100.000 Euro blieb. Das ist an sich schon stark.

  2. Unsichere Erwartungen rund um den Vierjahreszyklus

    Viele Anleger erwarteten auf der Grundlage früherer Zyklen sehr hohe Kursgewinne. Als sich dies nicht bewahrheitete, stiegen einige dennoch aus dem Markt aus. Diese Enttäuschung führte zu weiteren Panikverkäufen.

Kurz gesagt, der Rückgang ist hauptsächlich auf menschliches Verhalten zurückzuführen und nicht auf einen grundlegenden Fehler.

2. Was sehen wir in den Daten?

On-Chain-Analyst James Check sieht das so:

  • Die größte Verkaufswelle liegt wahrscheinlich hinter uns.

  • Erfahrene Langfristbesitzer haben schon früher, kurz vor dem Höhepunkt, verkauft.

  • Weniger erfahrene Langfristbesitzer beginnen erst jetzt zu verkaufen, oft aus Angst.

  • Vor allem die Kurzfristbesitzer realisieren im Moment viele Verluste.


  • Die Verluste erreichen Niveaus, die wir normalerweise in der Nähe lokaler Tiefststände sehen.

Er betonte jedoch, dass das Preisniveau um 95.000 $ extrem wichtig sei, um es zu halten. Dieses Niveau ist nun nach unten durchbrochen worden, was die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Rückgangs erhöht.

Selbst in diesem Szenario rechnet er jedoch eher mit einer Korrektur von Monaten als von Jahren. Der von ihm erwartete Tiefpunkt liegt ungefähr zwischen 75.000 und 85.000 $, aber niemand kann das mit Sicherheit vorhersagen.

 

3. Technisch gesehen gibt es auch einen Abwärtstrend

Mehrere technische Indikatoren zeigen einen Abwärtstrend an. Der Preis liegt unter den Hauptdurchschnittslinien und diese Linien sind nach unten gebogen. Das bedeutet kurzfristige Schwäche, bis diese Niveaus wieder durchbrochen werden und als Unterstützung dienen.

4. Was nicht geschieht: Es gibt keinen grundsätzlichen Grund zur Panik

Trotz des Rückgangs besteht kein Zweifel:

  • Ein FTX-ähnlicher Absturz

  • Ein Problem im Bitcoin-Netzwerk

  • Ein großer makroökonomischer Schock (noch nicht)

Die Fundamentaldaten bleiben stark. Unter der Oberfläche wächst die Akzeptanz schneller als je zuvor.

5. Was passiert: strukturelles Wachstum

Wir sehen bedeutende Entwicklungen, die den Grundstein für zukünftiges Wachstum legen:

  • Die Zentralbanken beginnen mit ihren ersten Bitcoin-Zuweisungen.

  • Unternehmen nehmen Bitcoin in ihre Bilanzen auf, so wie es MicroStrategy zuvor getan hat.

  • Square hat Bitcoin-Zahlungen in vier Millionen Geschäften aktiviert.

  • Banken und Finanzinstitute bieten Bitcoin einem breiten Publikum an.

  • In den Vereinigten Staaten ist der Shutdown beendet, was den Liquiditätsdruck verringert.

  • Die Fed wechselt allmählich zu einer dovishen Haltung (erste Zinssenkungen wurden bereits vorgenommen)

  • Die Diskussionen über Konjunkturmaßnahmen in den USA kehren zurück (Trump versprach den Amerikanern Schecks im Wert von 2.000 Dollar als "Zolldividende").

Keine dieser Entwicklungen ist bearish. Es handelt sich um strukturelle Entwicklungen, die nichts mit dem kurzfristigen Kursgeschehen zu tun haben.

*Quelle: @swan bei X

6. Historischer Kontext

Seit 2017 hat Bitcoin mehrere große Einbrüche erlebt:

  • Zehn Rückgänge von 25 Prozent oder mehr

  • Sechs Rückgänge von 50 Prozent oder mehr

  • Drei Rückgänge von 75 Prozent oder mehr

Dennoch folgten jedes Mal neue Rekordhochs. Diese Volatilität ist Teil von Bitcoin und ist kein Zeichen dafür, dass das System versagt.

*Quelle: Der Kobeissi-Brief bei X

7. Die große Frage für Investoren

Langfristig gesehen läuft es auf eine Frage hinaus.

Erwarten Sie, dass Regierungen und Zentralbanken in den kommenden Jahren weiterhin Kredite aufnehmen, Geld schaffen und Schulden anhäufen werden?

Wenn die Antwort ja lautet, dann hat sich an der fundamentalen Geschichte von Bitcoin wenig geändert.

Es hängt alles von Ihrem Zeithorizont ab. Dieser ist für jeden anders.